Mit einer Hand voll An Sporranern ging am vergangenen Wochenende das bedeutendste ÖDV-Ranglistenturnier des Jahres über die Bühne. In Linz kämpften Spielerinnen und Spieler aller Landesverbände um die Österreichischen Meistertitel.
Bei den Doppelbewerben am Samstag gab es bei den Herren eine Enttäuschung: Unser einziges Doppel, bestehend aus Aaron Hardy und Stephan Kuntner, scheiterte bereits in der Round Robin an Ali Ghafouri/Christoph Kleindienst (0:4) sowie im entscheidenden Spiel um den Aufstieg am Überraschungsteam, der Oberösterreichisch-Tirolerischen Paarung Kuvi/Giuliani mit 3:4. Im Entscheidungsleg landeten beide Teams auf 32 Rest: Aaron vergab, Franko Giuliani nicht. Damit war der Bewerb zu Ende für unser Team. Den Titel sicherten sich am Ende Roxy-James Rodriguez und Christopher Zeleny durch einen hauchdünnen 6:5-Finalerfolg über Ghafouri/Kleindienst. Diese hatten bereits 5:2 geführt und drei Matchdarts nicht nützen können.
Bei den Damen verpasste Julia Egermann (mit Manuela Nürnberger) knapp das Finale nach einer 2:3-Niederlage gegen die späteren Siegerinnen Maurer/Schöps-Kittenberger. Immerhin gab es den dritten Platz und damit Bronze.
Österreichische Meistertitel gab es für An Sporran im (zugegebenermaßen nicht ganz so prestigeträchtigen) Mickey Mouse Bewerb: Julia und Manuela gewannen das Damen-Endspiel mit 3:2 gegen Polleres/Bergmann, Aaron Hardy blieb bei den Herren an der Seite von Franz Thaler siegreich. Im Finale gab es einen etwas glücklichen 3:1-Sieg gegen Michal/Giuliani. An dieser Paarung scheiterten Stephan Kuntner/Philip Karall im Viertelfinale knapp mit 1:2.
Am Sonntag gab es in den Einzelbewerben sensationelle Spiele en masse zu bewundern. Zwar waren die Teilnehmerzahlen recht gering, doch von zB 35 insgesamt gemeldeten Herren waren die kompletten Top 10 der ÖDV-Rangliste anwesend. Doch beginnen wir bei den Damen, wo Julia Egermann vom Lospech verfolgt war: Nach einem Freilos in der 1. Runde traf sie im Viertelfinale sofort auf Katrin Spitzer, die sich am Ende des Tages zum 1. Mal zur österreichischen Meisterin küren sollte. Julia hatte alle Chancen, vergab aber vor allem in den ersten beiden Legs der Begegnung zu viele Doppeldarts gegen die neue Nr. 1 bei den Damen.
Ein ähnliches Schicksal ereilte bei den Herren Stephan Kuntner. Er traf gleich in seiner 1. Partie auf Martin Kurecka. Dieser startete mit einem 18-Darter. Stephan spielte danach eigentlich sehr schön mit und hatte gute Scores, dennoch gab es ein 0:4, weil im 2. Leg ein Dart auf Doppel 20 sein Ziel ebenso verfehlte wie im 3. Leg drei Darts auf D10. Im 4. Leg verpasste er schlussendlich knapp ein 103er Finish auf D18.
Philip Karall traf in seinem 1. Spiel auf den Linzer Lokalmatador Claudius Kuvi und begann stark, führte rasch 2:0 mit einer 100%-igen Doppelquote. Zwei verworfene Darts auf Tops nutzte sein Gegner zu einem High Finish, danach zeigte der Oberösterreicher sein Können und gewann die nächsten zwei Legs souverän. Im 6. Leg hatte Philip einige starke Aufnahmen, doch er verpasste drei Darts auf 32 Rest und verabsäumte es damit, ein Entscheidungsleg zu erzwingen…2:4 hieß es am Ende.
Somit ruhten die Hoffnungen einmal mehr auf Aaron Hardy, und einmal mehr konnte er sie erfüllen. Nach einem 4:1-Auftaktsieg, den er gegen Christoph „Klitze“ Kleindienst mit einem 15-Darter abschloss, gab er in seinen folgenden zwei Spielen kein einziges Leg ab und zog somit locker ins Viertelfinale ein, wo er auf Martin Kurecka traf. Dem gingen zu Aaron´s Glück unerwarteter Weise die Doppel aus, womit der 5:2-Sieg unseres Engländers deutlicher erscheint als er eigentlich war. Erst im Halbfinale konnte Aaron dann von Rowby-John Rodriguez mit 5:3 gestoppt werden. Mit dem dritten Platz bei der österreichischen Meisterschaft muss man eindeutig mehr als zufrieden sein, zumal Rowby in dieser Form schwer beizukommen ist.
Wie stark dieser momentan drauf ist, stellte er im Endspiel gegen Ali Ghafouri eindrucksvoll unter Beweis: Am Ende seines 6:3-Erfolges und damit seinem 3. Staatsmeistertitel in Serie stand ein 13-Darter, drei 15-Darter, zwei Highfinishes, eine 180 und ein Gesamtschnitt, den man ohne Übertreibung als Weltklasse bezeichnen kann: 91.6 Punkte pro Aufnahme! Ali spielte hier nämlich alles andere als schwach, so startete er zum Beispiel mit einem 12-Darter inklusive 153er Checkout in dieses absolut fantastische Endspiel.
Den Jugendbewerb sicherte sich der Tiroler Franko Giuliani, der bei diesem Turnier das ganze Wochenende über groß aufspielte. Wir gratulieren allen Gewinnern und sehen uns hoffentlich beim nächsten Turnier zahlreich wieder!