Die Entscheidung ist getroffen, der ÖDV hat sich dafür entschieden dass das Austrian Open 2007 und 2008 in Kärnten ausgetragen wird. An dieser Stelle möchte ich unseren Freunden in Kärnten viel Erfolg bei der Austragung dieses für den österreichischen Dartssportes so wichtigen Turniers wünschen. ABER:
Ein, laut der offiziellen Begründung dieser Entscheidung durch den ÖDV, wesentliches Entscheidungskriterium war, dass sich der ÖDV zu einem Rotationsprinzip bekannt hat und An Sporran die Turniere in den Jahren 2005 und 2006 nur aus Mangel an anderen Bewerbern austragen durfte.
Über den Sinn eines Rotationsprinzips bei solch einer wichtigen Veranstaltung soll sich jeder ein eigenes Urteil bilden, ich kann mir aber nicht vorstellen dass zum Beispiel die French Open im Tennis je woanders als im Stade de Roland Garros ausgetragen werden. Wir konnten in den vier – schönen – Jahren, in denen an Sporran das Austrian Open austragen durfte das Turnier zum größten Steeldartsturnier in Österreich heranwachsen sehen. Auch die Beteiligung, und auch die Qualität, internationaler Spieler stieg stetig an. Es hat sich schön langsam in der Dartsszene herumgesprochen dass es in Wien ein großes Turnier gibt. Aber schön, fahren wir eben nächstes Jahr nach … ja wohin eigentlich? Wie inzwischen bekannt wurde wird das Turnier in Klagenfurt stattfinden, nähere Details weiss ich bis jetzt nicht.
Zugegeben, es war nicht leicht für uns entsprechende Veranstaltungshallen (oder auf neudeutsch: Locations) zu finden, die Freizone im Prater wurde uns zu klein, auch das Haus der Begegnung erwies sich letztendlich nicht als der Weisheit letzter Schluss. Doch wir waren immer auf der Suche nach neuen, größeren und schöneren Spielorten und wir hätten bereits eine Alternative gehabt.
Der ÖDV hat entschieden! Doch über den Vorgang der Entscheidungsfindung sollte man zumindest nachdenken. Es gab eine Frist für die Bewerbung für die beiden kommenden Jahre (Mitte September) und wir wussten nichts davon. Es gab ein Kommunikationsproblem zwischen dem ÖDV und dem WDV und kein Funktionär hat sich die Mühe gemacht den Veranstalter selbst, also uns, offiziell darüber zu informieren. Alles was wir zu hören bekamen war, es gibt eine Frist und ihr werdet das schon bekommen. Wir durften dann, nach einem äüßerst konstruktiven Gespräch mit der ÖDV Präsidentin, bereits nach Ablauf der Bewerbungsfrist doch noch unsere Bewerbung abgeben (am An Sporran Open, 7.Oktober).
Am 10. November gab es die Möglichkeit für die Bewerber, es waren insgesamt drei, dem ÖDV Vorstand ihre Konzepte und Vorstellungen für die kommenden zwei Jahre zu präsentieren. Der Vorstand des ÖDV war, sicher wegen der Wichtigkeit des Themas, fast vollständig anwesend (immerhin 4 von 5). Dass dort keine Entscheidung getroffen wurde war allen Beteiligten klar, diese wurde für Ende November zugesichert.
Am 31. 11. (vom Fristende für die Bewerbung bis zur Entscheidung waren ja nur zweieinhalb Monate vergangen) wurden wir von der Entscheidung des ÖDV Vorstandes unterrichtet, dass die Kärntner Bewerbung mit 4:1 Stimmen das Rennen gemacht hat. Und wie wir mittlerweile erfahren konnten, gab es keine weitere Sitzung des ÖDV mehr, sondern die Vorstandsmitglieder stimmten per e-mail ab. Das ist nachvollziehbar, denn auch überall sonst werden auf diese Art und Weise wichtige Entscheidungen getroffen.
Ein nicht unwesentliches Detail am Rande muss erwähnt werden. Das An Sporran Open wurde WDF gewertet, war aber kein ÖDV-Ranglistenturnier, obwohl der ÖDV die WDF-Punkte in seine Rangliste übernommen hat. Jetzt stehen wir vor der Situation, dass das nächste An Sporran Open, das wir im Oktober 2007 austragen wollen, nicht gewertet wird. Eine Konsequenz der Vergabeentscheidung ist, dass das bisher größte österreichische Turnier zur Bedeutungslosigkeit verdammt wurde.
Ich möchte hier noch einmal betonen, dass die Kärntner eine sehr gute Präsentation gemacht haben und wir ihnen für die kommenden zwei Jahre viel Erfolg mit dem Turnier wünschen. Ich möchte aber über manche Dinge im Vorfeld zumindest nachdenken dürfen!