Wer in Österreich regelmäßig Turniere besucht, dem ist klar das kleinere Fehler in der Turnierleitung und Organisation doch leider ziemlich regelmäßig vorkommen. Im Wissen, das jeder Einzelne Turnierleiter dieses Landes dies „ehrenamtlich“ tut und für Darts Zeit und Geld opfert, sehen wir gerne darüber hinweg. Was allerdings am vergangenen Wochenende in Hörzendorf passiert ist, darf nicht unter den Teppich gekehrt werden. Alleine schon, um Ähnliches in Zukunft zu vermeiden.

So hinterließ vor allem der Samstag, an dem die Einzelbewerbe gespielt wurden, vor allem bei den Gästen aus Wien einen sehr…sagen wir zweifelhaften Eindruck. So wurde das ÖDV-Reglement bei der Setzung der Herren eindeutig verletzt, denn anstatt die Rangliste zu berücksichtigen, setzte man, überspitzt formuliert, „irgendwen“. So blieb z.B. Roxy-James Rodriguez (Nr. 4 in der ÖDV-Rangliste) gänzlich ungesetzt, obwohl in den Wettbewerbsregeln unter Punkt 3.1. folgendes zu lesen ist: „Der Veranstalter behält sich das Recht vor, Spieler/innen bzw. Teams zu setzen (nach den aktuellen Ranglisten des Verbandes).“

Soll heissen: GARNICHT setzen wäre, auch wenn ich es noch nie erlebt habe, in Ordnung. Wenn ich aber setze, dann muss ich mich an die Rangliste halten. Sieht man sich den K.O.-Raster nach der Round Robin an, so erweckt es den Anschein, als ob hinter dieser „falschen Setzung“ mehr steckt als bloße Unkenntnis über das Regelwerk. Ohne Verschwörungstheorien aufstellen zu wollen, ist es doch äusserst merkwürdig das sich die drei wohl besten anwesenden Spieler (ihreszeichens alle aus Wien) bereits bis zum Viertelfinale gegenseitig eliminierten, während sich die Topspieler Kärntens alle in der unteren Tableauhälfte befanden. Ein seltsamer Zufall, oder?

Blicken wir zu den Damen: Hier gab es zunächst zwei 5er Round Robins und das Teilnehmerfeld bestand aus 9x Kärnten und 1x Wien. Die Wiener Spielerin erreichte den 2. Gruppenplatz und damit das Halbfinale…glaubten wir zumindest für über eine halbe Stunde. Dann ließ man plötzlich jeweils vier Spielerinnen in die K.O.-Phase aufsteigen. Zwar ist dies nicht grundsätzlich verboten, allerdings äusserst untypisch (Ich habe es zum 1. Mal erlebt). Hätte man das vor Turnierstart angekündigt, wäre es auch keine große Sache gewesen. Da das aber nicht passiert ist und die Turnierleitung dies damit begründete, das Spielerinnen „darum gebeten“ haben (während die Spiele schon liefen!) ein Viertelfinale zu veranstalten, hinterlässt auch der Damenbewerb einen fahlen Beigeschmack. Natürlich hat die Dame aus der Hauptstadt, mit dem Gefühl um einen Stockerlplatz betrogen worden zu sein, ihr Viertelfinalspiel dann verloren.

In Kombination mit kleineren Verfehlungen wie z.B. der Tatsache, das die Bekleidungsvorschrift von fast einem Drittel aller Spieler missachtet wurde und es niemanden interessierte, (kurios übrigens: bei D-Turnieren gibt es keine Bekleidungsvorschrift, aber der VERANSTALTER verlangte auf seiner Ausschreibung Vereinsoberbekleidung, die dann jeder Dritte nicht trug!) erweckte dieses Turnier von Anfang bis Ende den Anschein, als ob es hier um ein wenig Punkteschacherei zugunsten der Kärntner ging. Ich möchte mich allerdings ausdrücklich davon distanzieren, das ich davon überzeugt bin das es so gewesen ist. Liebe Kärntner: Falls ihr Gäste aus den Bundesländern weiterhin auf euren Turnieren haben wollt, dann lest einfach einmal gründlich das Reglement und haltet euch dann daran, damit sich Leute wie meine Wenigkeit Kommentare wie diesen hier in Zukunft ersparen können. Danke!

Von admin

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